Samstag, 1. März 2014

S'fundimvelo macht Photosynthese in der Nähe von Giants Castle

Jetzt habe ich endlich Susan kennengelernt. Susan unterrichtet die Lehrer, die am S'fundimvelo Programm teilnehmen. In der 6. Klasse steht Photosynthese im Curriculum der Schulen. Die Lehrer der ländlichen Schulen haben teilweise überhaupt keine Lehrerausbildung und daher auch relativ wenig Ahnung von dem was sie unterrichten. Das konnte man bei leichten Nachfragen von Susan an die Lehrer schnell mitbekommen. So hat sie versucht eine Art Lehrerheft herzustellen, in denen den Kollegen dann zum Beispiel kleine Versuche und deren Durchführung zur Photosynthese gezeigt werden. 


In den ländlichen Schulen werden die Schüler meistens so unterrichtet: Der Lehrer gibt den Schülern etwas vor, alle Schüler gemeinsam sprechen es nach und lernen es mit der Zeit auswendig. Im Hirn drin ist es dann aber lange noch nicht.

Eigentlich ist es nicht die Aufgabe von S'fundimvelo die Lehrer fortzubilden, da aber der Staat nicht dafür sorgt, hat Susan sich dieser Aufgabe angenommen. Ich kann das nur bewundern. Und die Lehrer, die daran teilnehmen sind sehr dankbar und sehr wissbegierig für alles was sie geboten bekommen.


Die Lehrerin der 6. Klasse an der NCIBIDWANE Primary School hat uns ihren Klassenraum zur Verfügung gestellt.


Wie man sehen kann ist die Inneneinrichtung sehr sparsam gestaltet. Alle Tische sind gleich groß, obwohl in der 6. Klasse die Schüler teilweise schon gar nicht mehr in die kleinen Bänke passen.


Susan hat beim Vorführen der Versuche bei den Lehrern echtes Erstaunen hervor gerufen  und ich wünsche mir wirklich, dass ihre Mühen eines Tages belohnt werden.


Die einfachsten Lehrmethoden sind den Lehrern nicht bekannt und ich vermute, dass da auch eine Absicht des Staates dahintersteckt. Dumme Menschen begehren nicht so schnell auf. Und der Staat tut ja auch viel dafür, dass die ländliche Bevölkerung auch auf dem Land bleibt, wie z.B. der schon erwähnte Häuserbau. Nur in die Ausbildung wird kein Geld gesteckt! 

So meine lieben Leser, dass war es erst einmal mit dem Bildungsprogramm. Jetzt werde ich noch ein paar schöne Tage in Durban verbringen und Tourist sein!

Gestern habe ich mir das Moses Mabhida Stadion, eines der neu erbauten Stadien anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2010. Dieses Stadion wird inzwischen vielseitig genutzt: Fußballspiele, Konzerte, Hochzeiten, Aussichtsplattform, Führungen usw.

Ich habe an der 45 Minuten Führung im Innern des Stadions teilgenommen.

Die Sitzbänke im Stadion sollen an Durban erinnern! unten sind fast nur blaue Sitze, das Meer! Nach oben hin wird es sandiger und die Sonne scheint. Und wenn das Stadion mal nicht gut besucht ist, fällt das wegen der bunten Sitze nicht so auf.


Und bin dann der guten Aussicht wegen noch mit dem Cable Car auf das Dach gefahren. Die Aussicht ist grandios.


Der Strand von Durban ist zwar von Hochhäusern eingerahmt, aber eine Stadt am Meer hat einfach was!


5 Minuten mit dem Auto und man ist an der "Golden Mile", kann spazieren gehen, schwimmen, surfen, in eines der vielen Cafes gehen usw.


Abends war ich dann noch in der KZNSA Gallery zu einem Jazzkonzert mit dem berühmten Jazzpianisten. Leider gibt es davon nur ein sehr schlechtes Bild, aber vielleicht bekommt man ja trotzdem einen kleinen Eindruck davon!


Es ist hier einfach ein anderes Leben, alles findet draußen statt, die Menschen sind offen und freundlich, es ist sehr leicht neue Menschen kennen zu lernen, das wird mir zu Hause fehlen.

Was habe ich gelernt?

1. In Südafrika bekomme ich immer wieder vor Augen geführt, mit wie wenig Dingen man sein Leben gestalten kann.
Man muss nicht jeden Schnick Schnack kaufen, besitzen und haben wollen! Hier ist weiterhin Reduktion angesagt! Ich bin ja eher der Sammler und tue mich sehr schwer mit dem Reduzieren!!!

2. Jeder zweite hier fragt mich wo denn mein Ehemann sei. Es stößt hier schon eher auf Unverständnis, dass eine Frau alleine herumreist! Manchmal nervt das echt!!!!!

3. Seitdem ich alleine mit dem Auto durch die Stadt fahren kann, erfahre ich sie mir Stück für Stück. Aber Durbans Stadtplan ist für mich als Orientierungs-Legastheniker nicht einfach zu erschließen, aber es ist machbar! Also nur Mut ihr Alleinreisenden, es geht!

4. Meine Reise geht langsam dem Ende zu, Durban könnte eine Stadt sein in der ich leben möchte, sie hat viele sehr schöne Seiten, das Meer, eine super Musikszene, nette freundliche offene Menschen und nicht zu vergessen das tolle Wetter das ganze Jahr über! Aber genauso freue ich mich darauf, wenn es nächste Woche wieder nach Hause geht! Immer nur aus dem Koffer leben, das ist nichts für mich!

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